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17/09/2024

Lagazuoi Photo Award New Talents: Ausstellung der drei Projekte der Ausgabe 2024


© Giorgio Garzella

Giorgio Garzella aus Pisa hat den ersten Preis der vierten Ausgabe gewonnen, indem er mit einer aussagekräftigen visuellen Reportage über seinen Künstleraufenthalt auf dem Lagazuoi berichtet hat. Sein Projekt wird zusammen mit denen von Marialucia Campanella und Anna Dolci ausgestellt, die diese Erfahrung mit ihm geteilt haben.

Am Samstag, dem 14. September, findet die Preisverleihung statt. Die ihren Werken gewidmete Ausstellung wird in dem auf fast 2.800 m Höhe gelegenen Kulturgebäude eröffnet
und kann bis Saisonende besichtigt werden.


Cortina d'Ampezzo am 13. August 2024_Die Landschaftsbilder und Porträts von Giorgio Garzella, die durch eine geheimnisvolle Kraft miteinander verbunden sind, haben ins Schwarze getroffen: Der 29-jährige Student des Italienischen Instituts für Fotografie in Mailand ist der Gewinner der vierten Ausgabe des Lagazuoi Photo Award New Talents, einer vom Lagazuoi EXPO Dolomiti kuratierten Veranstaltung.
„Nahe den Wolken schwingen wir wie Felsen“ - so lautet der Titel des Projekts, das er während seines Künstleraufenthalts auf dem Lagazuoi entwickelt hat - und das die Jury, bestehend aus Andrea Burla, offizieller Fotograf von NiSi Italia, Stefania Di Bari, Repräsentantin der Abteilung Marketing & Business Development der BPER Banca Private Cesare Ponti und Stefano Illing, Erfinder der Lagazuoi EXPO Dolomiti, überzeugt hat.

Giorgio Garzella ist dieses Abenteuer mit Marialucia Campanella und Anna Dolci eingegangen. Im vergangenen Juli erlebten die drei fünf Tage auf über 2700 Metern Höhe in Symbiose mit dem Panorama, den Hüttenwirten und dem Seilbahnpersonal, eingetaucht in die " tosende " Stille der Berge. Sie haben die Gipfel bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang bewundert, die Landschaft und das historische Erbe des Berges entdeckt.

Die Studenten wurden bei der Realisierung ihres Projekts von drei professionellen Fotografen begleitet und unterstützt, die Mitglieder von Doc Creativity sind: Alessio Romeo, Fotograf, Höhlenforscher und Entdecker, Damiano Andreotti, ein professioneller Fotograf, der hauptsächlich in den Bereichen Porträt, Werbung und Mode arbeitet, und Paolo Mazzo, ein Fotograf, der sich auf Architektur, Industrie und Landschaft, insbesondere im städtischen Bereich, spezialisiert hat.

Wie im Jahr 2023 waren drei wichtige italienische Bildungseinrichtungen an dem Preis beteiligt: Accademia Carrara di Bergamo, Istituto Italiano di Fotografia di Milano und Officine Fotografiche di Roma. Aus der Künstlerresidenz sind drei individuelle Projekte und eine Story hervorgegangen, die in den sozialen Medien verbreitet wurde. Der Erfolg der Initiative ist ein Ansporn, diesen Weg fortzusetzen und die Ausgabe 2025 vorzubereiten.


Die Vernissage
Die Ausstellung der drei Projekte wird am Samstag, dem 14. September, vormittags in der Lagazuoi EXPO Dolomiti, dem höchstgelegenen Ausstellungsgebäude der Dolomiten, in der Bergstation der Seilbahn des Lagazuoi eröffnet. Derselbe Ort, der eine Woche lang das Zuhause der drei Jugendlichen war, wird nun ihre kreativen Visionen beherbergen. Auf dem Programm stehen das Durchschneiden des Einweihungsbandes und die Preisverleihung in Anwesenheit der Protagonisten des Künstleraufenthalts: der Studierenden und ihrer Tutoren.
Bei diesem Anlass wird NiSi Italia, ein führendes Unternehmen in der Entwicklung und Herstellung von optischen Filtergläsern und Filterfassungen einen Sonderpreis verleihen.


Das Siegerprojekt_Giorgio Garzella: "Nahe den Wolken schwingen wir wie Felsen"
Eine Landschaft ist im Grunde genommen eine Beziehung: Sie entsteht aus der Begegnung zwischen einem Ort und einem Beobachter, einer menschlichen Präsenz, die diesem Ort eine Bedeutung verleiht.
Dieser Aspekt wird im Projekt von Giorgio Garzella sehr deutlich wiedergegeben. Er hat Binome geschaffen, in denen er die Porträts der internationalen Besucher des Lagazuoi – die aus allen Teilen der Welt kommen - und die Details einer Landschaft mit einer ganz besonderen Morphologie gegenüberstellt. Menschen und Landschaft sind jeweils der Archetyp des anderen. Die manchmal vorhandenen Sprachbarrieren sind eine Herausforderung, um das Wesentliche hinter jedem Blick zu erfassen. Zu Beginn und am Ende der Serie vermitteln die Aufnahmen die Faszination des Berges vor und nach der Öffnung der Seilbahn in einem schwebenden und evokativen Zeitraum.

Das Projekt trägt zur Erneuerung der visuellen Sprache der Bergwelt bei, indem es überholte Klischees überwindet und die Entwicklung eines andersartigen Sinns für Ästhetik anregt. Ausschlaggebend für die Vergabe des ersten Ranges waren die Ausgewogenheit der einzelnen Kompositionen, die Originalität der Kombinationen zwischen der menschlichen und der mineralischen Welt, die Fähigkeit, Sensibilität, Emotion und reine Technik miteinander zu verbinden, sowie das Bewusstsein, das durch das Projekt als Ganzes zum Ausdruck kommt.


Marialucia Campanella: Neue Horizonte
Marialucia Campanella ist 29 Jahre alt, stammt aus Apulien und hat einen zweijährigen Kurs am Italienischen Institut für Fotografie in Mailand absolviert. Für sie war es die erste Erfahrung in den Bergen.
Hier hat sich die flache Linie des Meereshorizonts, ständiger Bezugspunkt für diejenigen, die wie sie an der Küste aufgewachsen sind, in das Profil der Berge verwandelt, Gipfel, die immer andere Gipfel verdecken, und eine permanente Spannung des Blicks erzeugen. Die Bilder werden von einem Geräuschkommentar begleitet: Der Wind bringt Stimmen mit sich, Atemgeräusche und Schritte, das Zwitschern der Vögel, das Leben in großer Höhenlage. Diese extreme Welt steht im Dialog mit der Erinnerung an das Meer, fotografiert und aufgezeichnet in einem Spiel der Kontraste, das den Betrachter einlädt, diese Dualität zu erforschen: die Suche nach dem Vertrauten im Neuen und die Entdeckung des Neuen im Vertrauten. Die Autorin selbst erscheint und stellt sich als winzige Person dar, die zwischen den großen Felsenriffen versunken ist, um das Gefühl des Staunens einzufangen, das sie inmitten eines Panoramas durchströmt, das so unendlich ist wie das Meer.
 

Anna Dolci: Rituals and Imprints of Place
Anna Dolci aus dem Imagna Tal in den Bergen von Bergamo ist mit 20 Jahren die jüngste der drei Teilnehmer und wird im Herbst ihr drittes Studienjahr an der Accademia di Belle Arti di Bergamo beginnen, wo sie Bildende Kunst studiert. Dieses Fotoprojekt untersucht die Gesten von Menschen, die in den Bergen unterwegs sind, sowohl von Arbeitern als auch von Touristen. Es sind Rituale, die den Tag prägen und ihm Sinn geben, vor allem an einem so ungewöhnlichen Ort wie auf dem Lagazuoi: Sie bereichern fast unmerklich die Zeit der Menschen, die sich selbst in den Mittelpunkt stellen und durch kleine Handlungen - Stiefel schnüren, Dehnübungen machen oder frühstücken, Socken zum Trocknen aufhängen, Haare zusammenbinden - ihre Leidenschaft zum Ausdruck bringen. Im Laufe der Entwicklung ihres Projekts hat Anna Dolci mit einer Vielzahl von Menschen interagiert, die ihre Rituale oft gemeinsam mit ihr entdeckt haben, als ob sie sie zum ersten Mal von außen betrachten würden.
Ein bereichernder Austausch innerhalb und außerhalb des Bildausschnitts, der wie ein Familienalbum wirkt.